Ursache sind die während des Unfalls freigesetzten radioaktiven Jod-Isotope. Das Spurenelement Jod wird von der Schilddrüse besonders gut aufgenommen, da es essenziell für die Produktion von Schilddrüsenhormonen ist. Die der Radioaktivität ausgesetzten Kinder sind offenbar anfälliger für Schilddrüsenkrebs als die Erwachsenen.
Wahrscheinlich werden die Betroffenen ihr ganzes Leben ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs haben, meint Elaine Ron vom US National Cancer Institute in Bethesda, Maryland. „Wir haben aber Hinweise darauf, dass das höchste Risiko 15 bis 19 Jahre nach der Exposition besteht“, so Ron. Menschen, die an den Aufräumarbeiten beteiligt waren, haben außerdem ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko.
Die Vereinten Nationen haben den 15. Jahrestag der Reaktorkatastrophe zum Anlass genommen, um dringend um weitere Hilfe für die Menschen zu bitten. Insgesamt seien fünf Millionen Menschen in der ehemaligen Sowjetunion von Gesundheitsschäden in Folge des Unfalls betroffen.
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