Entgegen aller Erwartungen kann eine reine Kohlenstoffverbindung magnetisch sein. Das berichten Physiker um Tatiana Makarova vom Ioffe Institut in St. Petersburg in der aktuellen Ausgabe von Nature. Dem kontroversen Bericht zufolge ist ein bestimmtes Polymer des Buckyball-Moleküls bei Temperaturen bis zu 500 Grad Celsius schwach magnetisch.
Bislang lag die höchste Temperatur, bei der eine nicht-metallische Substanz magnetisches Verhalten an den Tag legte, bei minus 240 Grad. Entsprechend skeptisch äußert sich deshalb Fernando Palacio von der spanischen Universität Zaragoza in einem Kommentar zur Studie: „Sollte dieses Ergebnis bestätigt werden, so handelt es sich um einen Durchbruch in der Erforschung des Magnetismus von nicht-metallischen Materialien.“
Nicht-metallische Magnete haben einige Vorzüge gegenüber herkömmlichen Magneten. Sie sind leichter und billiger als metallische Magnete. Zudem leiten sie keinen Strom und sollten somit Energieverluste in elektrischen Anwendungen minimieren, meint Palacio. „Eine lebhafte Diskussion ist zu erwarten, und ist in der Tat notwendig, um die Eigenschaften dieses ungewöhnlichen Kohlenstoff-Magneten zu verstehen.“
Adam Bostanci