Frankfurter Ärzte haben weltweit erstmals eine neue Methode zur Verhinderung von Schlaganfällen erprobt, die von Blutgerinnseln im Herzen ausgehen. Mit einer Art Stöpsel verschlossen Mediziner am Bethanien-Krankenhaus eine Ausstülpung des Herzens, in der sich insbesondere bei Patienten mit Vorhofflimmern Blutgerinnsel bilden können. Werden die Blutgerinnsel ins Gehirn gespült, droht ein Schlaganfall.
90 Prozent dieser gefährlichen Gerinnsel entstehen in einer Ausstülpung des Vorhofs, dem so genannten Vorhofohr, sagte Horst Sievert vom Frankfurter Bethanien-Krankenhaus der dpa. Das neue Verfahren verschließe dieses “Ohr” mit einer Art Stöpsel, der sich im Herzen selbst entfaltet. Bisher nehmen Patienten mit Vorhofflimmern vorsorglich Blutverdünnungsmittel ein.
Ein Ärzteteam der Klinik will die neue Methode am kommenden Wochenende beim Internationalen Herzkatheter-Kongress in Frankfurt vorstellen, an dem 200 Herzspezialisten aus 35 Ländern teilnehmen. Das von der US-Firma Appriva entwickelte System “Plaato” sei in Frankfurt vor sechs Wochen zum ersten Mal angewendet worden, sagte Sievert. Bisher wurden sechs Menschen behandelt.
dpa
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