Weit über acht Stunden lief eine professionelle Videokamera mit einem neuen Prototypen einer tragbaren Brennstoffzelle. Die deutsche Firma Smart Fuel Cell präsentierte diese leistungsfähige Alternative zu herkömmlichen Batterien in einer Weltpremiere auf der Wasserstoff-Expo in Hamburg. Gespeist wird die Brennstoffzelle, die etwa halb so groß wie ein Schuhkarton ist, mit Methanol und Luftsauerstoff. Sie soll mit einer Füllung bis zu fünfmal länger Strom liefern als bisher verwendete Akkus.
Eine Brennstoffzelle wird mit dem sicheren Energieträger Methanol kombiniert und in ein patentiertes Komplettsystem integriert, beschreibt Entwickler Jens Müller die Technologie. Mit einer Nettoleistung von 25 Watt könnten in Zukunft neben Kameras auch Laptops oder Verkehrsampeln damit betrieben werden. Den für die Stromerzeugung notwendigen Wasserstoff bezieht die Brennstoffzelle aus dem Alkohol Methanol, der im Unterschied zu dem leicht brennbaren Gas sicher in eine spezielle Kartusche gefüllt und gefahrlos transportiert werden kann. Für eine effektive Freisetzung von Wasserstoff muss dem Methanol allerdings Wasser zugeführt werden. Dieses bezieht die „Smart Fuel Cell“ aus den Reaktion von Wasserstoff und Luftsauerstoff. Über ein spezielles System, das laut Geschäftsführer Manfred Stefener zum Patent angemeldet ist, wird das entstehende Wasser in die Brennstoffzelle zurückgeleitet.
„Im Laufe des nächsten Jahres wollen einen kleineren Protoypen für den Betrieb von Laptops vorstellen“, sagt Stefener. Da laut dem Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) der Energieverbrauch neuer Kleingeräte schneller zunehmen werde als die Energiedichte neuer Batterien, sieht Stefener einen expandierenden Markt für seine Brennstoffzellen-Technik.
Jan Oliver Löfken
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