Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie (ICT) haben einen “grünen” Kunststoff für Autos entwickelt. Der polymere Werkstoff enthält Produktionsreste und Abfälle, die mittels eines eigens entwickelten Verfahrens schnell und kostengünstig in Serie hergestellt werden können. Als Demonstrationsobjekt stellten die Ingenieure auf der Kunstoffmesse “K 2001” in Düsseldorf eine Automobil-Fußstütze vor.
Der Werkstoff besteht aus einem Kunststoff mit Glasfaseranteil, der wie ein Sandwich aufgebaut ist. Zwischen zwei Außenschichten aus Polypropylen und Glasgewebe befindet sich ein Kern aus Recyclingmaterial. “Dafür nutzten wir Randstücke oder Abfälle aus der laufenden Produktion und Recyclingreste aus langfaserverstärkten Thermoplasten”, erklärte Frank Henning vom ICT. Die Kernschicht wird in einem einzigen Verarbeitungsschritt zwischen die Deckschicht gebracht und zum Bauteil gepresst. Die Verarbeitungszeit lasse sich so auf weniger als eine Minute reduzieren.
Die Fußstütze ist völlig recyclefähig. Die Stütze ist ein Kilogramm schwer und drei Millimeter dünn. Laut Ingenieuren hält sie im Fall eines Crashes Kräften von 5.000 Newton stand. Der Werkstoff könne in jedem nicht sichtbaren Bereich eingesetzt werden, so z.B. bei Sitzschalen oder Unterbodenbauteilen in Geländefahrzeugen oder Tür- und Heckklappen. Die Sandwichkonstruktion eigne sich auch als Abdeckung für den Kofferraum oder das Reserverad.
pte