Die Therapie einer Hepatitis-C-Infektion im entscheidenden Augenblick verhindert, dass sich aus der akuten Infektion eine chronische Krankheit entwickelt. Das ergab eine Studie unter der Leitung von Michael Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach sechsmonatiger Therapie mit Interferon-alpha war die Leberentzündung bei 42 von 43 Studienteilnehmern ausgeheilt.
Die akute Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus entwickelt sich bei vielen Patienten unbemerkt zu einer chronischen Krankheit, die langfristig bei einem Drittel der Betroffenen schwere Folgeschäden wie Leberzirrhose, Gelb- oder Wassersucht und Leberkrebs verursacht. Die Behandlung von chronischer Hepatitis mit Interferon-alpha ist möglich, hat allerdings nur bei rund der Hälfte der Patienten Erfolg.
Die Mediziner um Manns wollten deshalb herausfinden, ob man durch frühe Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion das Immunsystem unterstützen und einem chronischen Verlauf vorbeugen kann. 24 Zentren in Deutschland beteiligten sich an der Studie und behandelten ihre Patienten sofort nach Diagnose der Infektion mit Interferon-alpha. Es sei weltweit einmalig, so viele Menschen mit akuter Hepatitis C ausfindig zu machen und eine einheitliches Therapie zu erproben, erklärt Manns die Bedeutung der Studie.
Nun soll die Studie mit dem neuen Wirkstoff PEG-Interferon fortgesetzt werden, so Manns.
Aufgrund des positiven Resultats berichtet die Fachzeitschrift New England Journal of Medicine bereits jetzt im Internet über die Studie. Die gedruckte Version wird am 15. November erscheinen.
Adam Bostanci