Küpper hat 167 Personen ? Singles und Paarpersonen ? zwischen 21 und 49 Jahren nach ihren Wünschen, Prioritäten und ihrem Befinden befragt. Dabei zeigte sich vor allem, dass das Singledasein von Fall zu Fall sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Es gibt neben dem karrierebewussten Großstadtsingle auch den alleinerziehenden Single oder den gerade partnerlosen in einer Wohngemeinschaft lebenden Single. Manche haben sich bewusst für das Single-Dasein entschieden, andere sind alleinstehend, weil sie gerade eine Partnerschaft hinter sich haben und eine neue noch nicht in Sicht ist.
Küpper hat aber überraschende Ähnlichkeiten zwischen freiwilligen Singles und Verheirateten einerseits und freiwilligen Singles und nicht-verheirateten Paaren andererseits festgestellt. Mit den verheirateten Paaren haben die freiwilligen Singles gemein, dass sie sich für ihre Lebensform bewusst entschieden haben. Mit den unverheirateten Paaren teilen die freiwilligen Singles oft eine gewisse Unkonventionalität in ihren Ansichten und Lebensführungen. Unfreiwillige Singles hingegen haben oft Bindungsprobleme. In den Beziehungen, die sie hatten, klammerten sie oft sehr oder trennten sich im Konfliktfall schneller von ihren Partnern als jene, die in ihrem Leben kaum je Single waren.
Insgesamt zeigt sich, dass Singles für eventuelle künftige Partnerschaften mehr auf die Gleichberechtigung der Geschlechter achten. Dies gilt besonders für weibliche Singles. Die meisten Singles behalten überhaupt eine neue künftige Partnerschaft im Blick, was darauf hindeutet, dass auch die freiwilligen Singles ihr Singledasein nicht für immer so gewählt haben.
Die Dissertation von Beate Küpper bestätigt die Prognose einer zukünftigen Single-Gesellschaft überhaupt nicht. Sie zeichnet eher das Bild einer Gesellschaft, deren Mitglieder verschiedene Lebensformen und ?phasen durchlaufen. Dazu gehört die Paar- und Familienbildung ebenso wie das Single-Dasein.