Wissenschaftler der Universität von Illinois haben einen neuen Weg zur einfachen und billigen Produktion großer Mengen Wasserstoff entwickelt. Dabei benutzen sie von Wasserstoff produzierenden Bakterien abgeschaute Tricks. Das neue Produktionsverfahren könnte den kommerziellen Einsatz von Brennstoffzellen in Wasserstoffkraftfahrzeugen um ein Vielfaches billiger machen. Die Forscher berichten über ihren Ansatz zur Wasserstoffproduktion im Journal of the American Chemical Society .
Das Team um Thomas Rauchfuss entwickelte eine synthetische Version eines in bestimmten Bakterien vorkommenden Enzyms. Dieser Katalysator ermöglicht die effiziente Umwandlung von organischen Säuren in Wasserstoff. Da derartige Säuren in der Natur im Überfluss vorhanden sind, eröffnet die neue Technik einen billigen Weg zu hochreinem Wasserstoff. Dieser könnte in Brennstoffzellen eingesetzt werden und so einen breiten Einsatz dieser umweltfreundlichen Technik ermöglichen.
Die an der Wasserstoffproduktion in Bakterien beteiligten Enzyme – biologische Katalysatoren – sind sogenannte Hydrogenasen. Ihr aktiver Kern besteht aus Eisen- oder Nickelatomen und ist von einer Proteinhülle umgeben. Die synthetische Version dieser Enzyme ist eine Nachbildung des aktiven Kernbereiches. Die Forscher hoffen, dass der neuentwickelte Katalysator schon bald in einer in Wasser löslichen Form hergestellt werden kann. Dann würde einem breiten Einsatz nichts mehr im Wege stehen.
Stefan Maier