Niederländische Forscher haben ein umweltfreundliches Pestizid gegen Kartoffelnematoden entwickelt. Die Substanz weckt die Schädlinge im Boden eines Kartoffelfeldes verfrüht aus ihrem Winterschlaf, bevor deren Lieblingsspeise gewachsen ist, berichtet die Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung.
Die Chemiker von der Universität Amsterdam ahmen mit ihrem Mittel eine komplizierte Chemikalie nach, die Kartoffelpflanzen im Frühjahr ausscheiden und damit unbeabsichtigt schlafende Schädlinge „zu Tisch rufen“. Die Forscher aber weckten die Nematoden mitten im Winter und trieben sie damit in den Hungertod. In ersten Feldversuchen konnte die Kartoffelpest mit der Strategie tatsächlich ausgerottet werden.
Das Team will nun in weiteren Versuchen ein Mittel entwickeln, das einfach und in großen Mengen hergestellt werden kann. Bauern könnten dann befallene Felder von dem Schädling befreien. Auch in den folgenden Jahren sollte die Schädlingsgefahr gebannt sein, vermuten die Forscher.
Kartoffelnematoden fressen die Wurzeln und Knollen von Kartoffelpflanzen und können ganze Ernten vernichten. Im Frühjahr schlüpfen aus nur einer Zyste, die aus den Überresten des Mutterweibchens entsteht, mehrere Hundert Schädlinge.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff