Marihuana könnte sich zur Therapie von Kokainsucht eignen. Das ergaben Experimente mit süchtigen Ratten an der Vrije Universität in den Niederlanden. Während einer Entzugsphase verabreichten die Forscher ihren Versuchstieren zwei Wirkstoffe, welche im Gehirn die gleichen Rezeptoren aktivieren wie THC, die aktive Substanz in Marihuana.
Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift
Nature Medicine berichten, erhöhte der erste Wirkstoff „HU-210“ die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls. Der zweite Wirkstoff „SR141716A“ reduzierte dagegen die Häufigkeit, mit der die Ratten rückfällig wurden.
Daraus folgern die Wissenschaftler, dass die Rezeptoren für THC und SR141716A eine Rolle im Verlangen nach Kokain spielen. Solche Wirkstoffe könnten sich somit zur Therapie von Kokainsucht eignen, so die Wissenschaftler.
Die Wirkstoffe beeinflussten die Erfolgsrate des Entzugs allerdings nur, wenn die Ratten während der Therapie mit verschiedenen Reizen an das Kokain erinnert wurden. Wurden sie dagegen aufgrund von Stress zu einem Rückfall verleitet, so machte die Behandlung mit den zwei Wirkstoffen keinen Unterschied.
Adam Bostanci