Britische Forscher möchten Zuchtfische vor der Auswilderung trainieren, um deren Überlebenschancen zu steigern. Die Tiere müssten insbesondere lernen, vor Raubfischen zu fliehen, berichtet das Wissenschaftsmagazin ” New Scientist”.
Fische lernen nach Angaben von Culum Brown von der Universität Edinburgh durch Nachahmung. Deshalb schlagen die Forscher vor, den Zuchtfischen ein in der Wildnis erfahrenes Tier in den Schwarm zu setzten. Dieses würde dann vor in Käfigen eingesperrten Räubern fliehen und dieses Verhalten den gutgläubigen Zuchtfischen beibringen. Die Fischtrainer denken aber auch an drastische Methoden: So könnte man den Zuchtfischen Horrorvideos vorspielen, in denen Räuber ihre Artgenossen verspeisen.
Solches Training gebe den Tieren zumindest eine geringe Chance, wenn sie hinaus müssten, sagt Brown. Zudem könnte man die Fische mit Hilfe des Trainings früher auswildern und damit Kosten einsparen. Bislang haben die Tiere dagegen kaum Überlebenschancen: Von den rund fünf Milliarden Zuchtlachsen, die jedes Jahr ausgewildert werden, um die Bestände zu sichern, erreicht nach Schätzungen nur jeder Zwanzigste das fortpflanzungsfähige Alter.
ddp/bdw – Marcel Falk
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