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Leuchtender Ring umgibt Magnetsterne

Astronomie|Physik

Leuchtender Ring umgibt Magnetsterne
Ein strahlender Ring aus Gas umgibt einige mittelschwere Sterne, die nur einen schwachen stellaren Wind abstrahlen, aber ein verhältnismäßig starkes Magnetfeld besitzen. Dieses Szenario, das Theorien vorhergesagt hatten, konnte jetzt durch eine Reihe von Beobachtungen mit ultraviolettem und sichtbarem Licht, mit Röntgen- und Gammastrahlen bestätigt werden, schreibt Thierry Montmerle vom Service d’Astrophysique du Commissariat à l’Energie Atomique in Frankreich im Fachblatt Science.

Demnach gibt es relativ ruhige, mittelgroße Sterne, die einige Male so schwer sind wie die Sonne und auf noch unbekannte Weise ein starkes, dipolförmiges Magnetfeld entwickelt haben. Woher das Feld stammt, ist noch unklar, möglicherweise handelt es sich um interstellare Felder, die während der Geburt des Sterns eingefangen wurden.

Der schwache Teilchenstrom des Sterns ist nicht überall in der Lage, dem Feld zu entkommen. Auf diese Weise bildet sich eine torusförmige Magnetosphäre, ähnlich wie auch die Erde eine besitzt. Die geladenen Teilchen aus dem stellaren Wind laufen wie Perlen auf einer Schnur an den Magnetfeldlinien entlang. Am Äquator treffen dann entgegengesetzt fliegende Teilchen aufeinander. Dadurch bildet sich eine Gaswolke, die mit einer Temperatur von mehreren Millionen Grad heiss genug ist, um Röntgenstrahlen auszusenden.

Der Durchmesser eines solchen Torus kann halb so groß werden wie die Bahn des Planeten Merkur – etwa 40 Mal so groß wie die Sonne. Falls der Stern rotiert, dann dreht sich auch der heisse Torus wie ein leuchtendes Karussell um den Magnetstern.

Zurzeit gibt es noch mehrere Theorien, was mit dem im Torus gefangenen Gas passiert, berichtet Montmerle. Einer Hypothese zufolge werden immer wieder Taschen heißen Gases am magnetischen Äquator nach außen geschleudert. Montmerle vermutet dagegen, dass das heiße Gas im Laufe der Zeit abkühlt, wieder zum Stern zurückfällt und dem stellaren Wind Nachschub liefert.

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Diese Theorie konnte jetzt mit Hilfe des Satelliten „International Ultraviolett Explorer“ untermauert werden, schreibt Montmerle: Das Observatorium entdeckte Absorptionslinien im Spektrum des Sterns, die darauf hinweisen, dass kältere Gaswolken innerhalb des heißen Torus Licht des Sterns blockieren.

Mehr zum Thema Magnetsterne finden Sie im bdw-Newsticker-Archiv.

Ute Kehse
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