Der Forscher interessiere sich eigentlich für die Völkerwanderungen von Europa nach Nordafrika vor 19.000 Jahren. Er wollte wissen, ob Menschen schon damals in der Lage waren, die Straße von Gibraltar zwischen den beiden Kontinenten zu überwinden. Dazu entwarf er eine Landkarte mit den Küstenlinien von einst. Damals lag der Meeresspiegel ganze 130 Meter tiefer als heute. Bei seinen Nachforschungen entdeckte Collina-Girard, dass in dem Gebiet damals eine Gruppe von Inseln gelegen hat. Eine der Inseln – 14 Kilometer lang und 5 Kilometer breit – lag westlich der Straße von Gibraltar genau an der Stelle, wo Plato Atlantis vermutet hat.
Allerdings passt die Insel nicht ganz zu der Überlieferung: So beschreibt Plato Atlantis als größer als Lybien und Asien zusammen. Collina-Girard vermutet, dass sich durch die Übersetzung aus dem Ägyptischen ins Griechische Fehler in die verschiedenen Maßeinheiten eingeschlichen haben. Dass Atlantis bei Plato durch Erdbeben und Vulkanausbrüche unterging, könnte nach Meinung des Franzosen dichterische Ausschmückung sein.
Das geheimnisvolle Atlantis wurde schon an vielen Stellen der Erde vermutet. Mit der Entdeckung Amerikas glaubte man, das sagenhafte Eiland gefunden zu haben. Außerdem galten unter anderem das Bermuda-Dreieck und die griechische Insel Thera im Ägäischen Meer als mögliche Orte der untergegangenen Hochkultur.
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