Durch die bereits erhältlichen Antibiotika Synercid und Linezolid sowie die in Kürze auf den Markt kommenden anbiotischen Mittel Daptomycin und Oritacancin ist der Kampf gegen gefährliche grampositive Bakterien vorerst zu Gunsten der Patienten entschieden. Diese Auffassung vertritt Professor David Livermore, einer der führenden britischen Fachleute auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie, berichtet die BBC.
Jetzt beziehungsweise bald stehen Ärzten gegen gefährliche grampositive Erreger, wie Vancomycin-resistente Enterokokken oder Methicillin-resistente Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus, die genannten potenten Antibiotika zur Verfügung. Keine Entwarnung gibt es hingegen bei gramnegativen Bakterien: “Gegen diese Gruppe von Krankheitserregern haben wir bisher nur sehr wenige wirksame Antibiotika”, betont Livermore auf Anfrage der BBC.
Um Resistenzen gegen die neuen Antibiotika möglichst lang hinauszuzögern, mahnt der Professor die Ärzte zu einer zurückhaltenden Verschreibung: Weniger und zielgerichteter müsse die Devise lauten.
Besonders leicht erleidet man in Krankenhäusern Bakterieninfektionen. Neun Prozent aller Patienten, die in Krankenhäusern des britischen NHS (National Health Service) stationär behandelt werden, infizieren sich mit gefährlichen Bakterien. Derartige während eines Krankenhausaufenthalts erworbene Infekte werden als nosokomiale Infektionen bezeichnet. Jedes Jahr sterben daran allein in Großbritannien etwa 5.000 Menschen.
Dr. Sebastian Messerschmid