Fast ein Drittel aller Männer haben beim Sex oft einen vorzeitigen Orgasmus. Die sei sowohl bei jüngeren als auch älteren Männern eine der häufigsten sexuellen Störungen, teilten Experten am Donnerstag beim Internationalen Urologen-Kongress in Düsseldorf mit. Etwa 30 Prozent der jüngeren und 31 Prozent der älteren Männer berichten von zu frühem Samenerguss beim Geschlechtsverkehr, sagte Prof. Christian Stief (Medizinische Hochschule Hannover).
Mit zunehmendem Alter träten jedoch Erektionsstörungen „als wesentlich schwerer empfundene Krankheit“ deutlich in den Vordergrund, sagte Stief. Der Prozentsatz vollständig ausbleibender Erektion verdreifache sich zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr von fünf auf 15 Prozent. Dies berichtete der Urologe am Rande des Treffens der Deutschen Gesellschaft für Urologie, an der bis Samstag rund 5000 Wissenschaftler aus aller Welt teilnehmen.
Zum erhöhten Achten auf Harnwegsinfektionen bei pflegebedürftigen alten Patienten hat der Gießener Urologe Prof. Wolfgang Weidner die Mediziner und Pflegepersonal aufgefordert. Alte Menschen seien durch Infektionen im Urogenitalbereich einer tödlichen Gefahr ausgesetzt, warnte der Facharzt. Fast ein Drittel aller Fieberfälle bei pflegebedürftigen alten Menschen habe eine Harnwegsinfektion als Ursache.
Ein „Jahrhundertereignis“ nannte der Präsident der Gesellschaft für Urologie, Prof. Herbert Rübben (Universitätsklinikum Essen), die neue Diagnosemöglichkeit des Prostatakrebses durch einen für diese Krankheit typischen Antikörper (prostataspezifisches Antigen/PSA) im Blut. In Deutschland beteiligten sich nach den Worten des Experten lediglich ein Viertel der Männer über 50 Jahre an der kostenlosen Krebsvorsorge-Untersuchung.
dpa