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Junge Sterne des Universums sind älter als bisher angenommen

Astronomie|Physik

Junge Sterne des Universums sind älter als bisher angenommen
Astronomen des Max Planck Instituts für Extraterrestrische Physik in Garching bei München haben die Entwicklung der Sonne mittels umfassenden Computersimulationen analysiert. Ihnen zur Folge war die Sonne in ihrer Frühzeit heißer und heller als bisher vermutet. Sie und viele andere junge Sterne könnten damit älter als bisher angenommen sein. Darüber berichten die Forscher in Astrophysical Journal Letters.

Die Astronomen um Günther Wuchterl benutzten einen speziellen Supercomputer namens GRAPE für ihre Simulationen der Entwicklung der Sonne. Diese Simulationen setzen bei der These an, daß die Sonne aus interstellaren Gaswolken entstanden ist. Sie geben ausserdem Aufschlüsse über den Zustand der Sonne als sogenannter Protosterns, eine Million Jahre nach ihrer Entstehung. Als Protosterne bezeichnet man Sterne vor dem Einsetzen der Kernfusion. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Protostern-Sonne ungefähr vier mal so hell und 500 Grad heißer war als heute.

Bisherige Modelle der Sternentstehung gehen von einer nur doppelt so großen Helligkeit der Protostern-Sonne gegenüber der heutigen Sonne aus. Da das Alter der Sonne und anderer Sterne über einen Vergleich der relativen Helligkeiten bestimmt wird, rückt eine größere Helligkeit der Sonne in jungen Jahren ihren Entstehungszeitpunkt weiter in die Vergangenheit. Dies könnte auch für weitere Sterne gelten. Zahlreiche Forschergruppen in aller Welt haben bereits angekündigt, die Ergebnisse der deutschen Wissenschaftler auf andere Sterne anwenden zu wollen.

Nach bisherigen Schätzungen ist unser Stern ungefähr 4.6 Milliarden Jahre alt. Eine genaue Analyse der Ergebnisse der Garchinger Forscher könnte allerdings schon bald zu einer Revision dieser Altersangabe führen.

Stefan Maier
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