Das Risiko für Herzkranke beim Sex einen Herzinfarkt zu bekommen, ist einer schwedischen Studie zu Folge eher als gering zu betrachten. Für Herzpatienten, die sich einmal in der Woche sexuell aktiv zeigten und sich auch „anderweitig“ sportlich betätigen, sei der Sex unbedenklich, schreiben die Mediziner in der Fachzeitschrift Heart.
An der Studie nahmen über 650 Herzinfarktpatienten im Alter zwischen 45 und 60 Jahren teil. In einer Befragung sollten sie Angaben zu den Umständen machen, die ihrem Herzinfarkt vorausgegangen waren. Unter anderem wollten die Mediziner wissen, inwieweit sich die Patienten in den Tagen und Stunden vor der Herzattacke sexuell betätigt hatten. Außerdem befragten sie die Patienten zu Häufigkeit und Regelmäßigkeit ihrer sexuellen und sportlichen Aktivitäten.
Obwohl die meisten Patienten angaben, regelmäßig Geschlechtsverkehr zu haben, waren die Herzattacken nur bei fünf der Patienten unmittelbar nach dem Sex aufgetreten. Aus den Daten ergab sich, dass das Risiko, eine Stunde nach dem Sex einen Herzinfarkt zu bekommen, doppelt so groß ist wie im Normalfall. Für sportlich wenig aktive Menschen errechneten die Mediziner sogar ein vierfaches Herzinfarktrisiko für die Stunde „danach“. Trotzdem sei das absolute Risiko sehr gering, schreiben die Mediziner. Die Patienten sollten nicht zur Abstinenz aufgefordert werden.
Irina Lorenz-Meyer