Was geschieht wenn eine Theorie so komplex wird, dass ein einzelner Wissenschaftler sie nicht mehr in ihrer Gesamtheit verstehen kann? Diese Frage erörtert Peter Karp vom Zentrum für Künstliche Intelligenz in der aktuellen Ausgabe von Science.
Das gesamte Wissen über den Stoffwechsel und das Genom des einfachen Darmbakteriums E. coli besteht beispielsweise aus Tausenden von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Wenn Theorien diesen Umfang erreichen, kann nicht mehr sicher gestellt werden, dass alle Bestandteile der Theorie miteinander vereinbar sind. Zudem ist dann nicht mehr ersichtlich, wie weitere Einzelheiten unser Verständnis des Bakteriums als Ganzes verbessern. Und selbst mit Hilfe der gesammelten Literatur ist es extrem schwierig, einfache Fragen über das Bakterium zu beantworten, meint Karp.
Er setzt dagegen auf elektronische Datenbanken, in denen das gesamte Wissen über das Bakterium gespeichert, verarbeitet und erweitert werden kann. Würden Forscher künftig im Umgang mit den Datenbanken ausgebildet, so könnten sie besser mit dem rapide wachsenden Wissen in den Lebenswissenschaften fertig werden, so der Informatiker.
Adam Bostanci
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