Ein neuer Wirkstoff, durch den eine Immunantwort gegen Nikotin in Gang gesetzt wird, soll Rauchern helfen, von ihrer Sucht loszukommen. Wie die englische Biotech-Firma Xenova mitteilte, verhindert das Mittel TA-NIC, den Eintritt von Nikotin ins Gehirn. Die Suchtwirkung könne somit gemindert und die Entwöhnung erleichtert werden, berichtet das Unternehmen. Der Impfstoff soll nun erstmals klinisch getestet werden.
TA-NIC wirkt, indem es die Bildung von körpereigenen Antikörpern gegen Nikotin anregt. Nikotinmoleküle, an die sich Antikörper geheftet haben, sind zu groß, um über die Bluthirnschranke ins Gehirn zu gelangen. Die Nikotinwirkung entfällt somit trotz Zigarettenkonsums.
Da die Nikotinmoleküle zu klein sind, um selbst eine Immunantwort hervorzurufen, enthält der neue Wirkstoff Nikotinmoleküle, die an eine Trägersubstanz gebunden sind. Nur so erkennt das Immunsystem den Fremdstoff und kann Antikörper gegen ihn bilden. Diese binden nun auch an freie Nikotinmoleküle, die durch das Rauchen ins Blut gelangen und fangen diese ab.
In der ersten klinischen Testphase sollen vor allem Verträglichkeit und Dosierung des Mittels getestet werden. Ein weiterer Suchtimpfstoff des gleichen Unternehmen befindet sich bereits in der zweiten klinischen Testphase. Er soll bei der Therapie von Kokainabhängkeit helfen.
Irina Lorenz-Meyer