Physiker des Jefferson Laboratoriums in Virginia in den Vereinigten Staaten haben erstmals den Einfluss von Quarks auf den Ablauf von Kernreaktionen untersucht. Dies gelang durch die kontrollierte Spaltung von Deuterium-Atomkernen. Ihre Arbeit wurde in der aktuellen Ausgabe des Physical Review Letters veröffentlicht.
Die Gruppe um Elaine Schulte beschoss Deuterium-Atomkerne mit hochenergetischen Photonen. Dies führte zur Spaltung der aus jeweils einem Proton und einem Neutron bestehenden Atomkerne. Die Spaltung läuft dabei äußerst kontrolliert ab. Eine anschließende Untersuchung der abgespaltenen Protonen gibt Aufschlüsse über den Einfluss der einzelnen Quarks auf den Ablauf der Kernreaktion. Eine detailliertere Analyse liegt nun in der Hand von Theoretikern.
Die Kernbausteine Proton und Neutron sind aus jeweils drei Quarks aufgebaut. Diese sind ebenso wie die Kernbausteine selbst der Starken Kraft unterworfen. Allerdings ist über die genaue Art ihrer Wechselwirkung bis zum jetzigen Zeitpunkt nur wenig bekannt. Somit stellen die Experimente, für die Theoretikern auf dem Gebiet der Kernphysik, eine Fülle von neuem Datenmaterial zur Verfügung.
Stefan Maier