HIV-Infzierte erkranken später und leben als AIDS-Kranke länger, wenn sie gleichzeitig mit dem Hepatitis G Virus infiziert sind. Das berichten deutsche Forscher in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (Ausgabe 345, S. 715-724).
Die Wissenschaftler um Hans Tillmann von der
Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hatten knapp 200 HIV-Patienten untersucht. Je mehr Hepatitis G Viren im Blut eines Patienten waren, desto weniger HI-Viren fanden sie. Patienten mit vielen Hepatitis- und wenigen HI-Viren erkrankten erwartungsgemäß später an AIDS, und die tödliche Erkrankung verlief langsamer.
Ob der Hepatitis-Erreger tatsächlich die Ursache für die besseren Überlebenschancen der HIV-Infizierten ist, wollen die MHH-Forscher im Rahmen weiterer Studien klären. Möglicherweise finden sie dabei einen Schlüssel zu neuartigen Therapien.
Der Hepatitis G Virus, in Fachkreisen als GB-Virus C bezeichnet, wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt. In nur wenigen Fällen löst er bei infizierten Menschen eine Leberentzündung aus. Das Virus wird über Blut, Sperma und möglicherweise durch Schmierinfektionen übertragen.
Andrea Hoferichter