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Galaxienhaufen bestehen zu 87 Prozent aus dunkler Materie

Astronomie|Physik

Galaxienhaufen bestehen zu 87 Prozent aus dunkler Materie
Beobachtungen mit dem Röntgenteleskop Chandra an fünf Galaxienhaufen lassen darauf schließen, dass nur 13 Prozent der Materie dieser Haufen aus normaler Materie besteht. Der Rest ist „dunkle Materie“. Das meldet der Online-Dienst Space.com.

Mit Hilfe von Chandra haben Astronomen der Universität Cambridge die Menge an heißem Gas bestimmt, die sich zwischen den Galaxien eines Haufens befindet. Dieses Gas ist nur im Wellenbereich der Röntgenstrahlung sichtbar. Weil Röntgenstrahlung nicht die Erdatmosphäre durchdringt, sind solche Untersuchungen nur mit Teleskopen möglich, die, wie Chandra, im Weltraum positioniert sind.

Die Forscher addierten die Masse des Gases mit der Masse der Sterne in diesen Galaxienhaufen und verglichen die Summe mit der Masse, die die Haufen aufgrund ihrer Gravitationswirkung haben müssten. Das Ergebnis war ein Fehlbetrag von 87 Prozent. Dieser Wert stimmt mit früheren Schätzungen überein, wonach der Anteil an dunkler Materie im Universum zwischen 80 und 95 Prozent liegt.

Da die Astronomen davon ausgehen, dass sich der größte Teil sowohl der normalen als auch der dunklen Materie des Universums in Galaxienhaufen befindet, erlaubt dieses Ergebnis auch eine Schätzung der gesamten Materie im Universum. Steven Allen, der Leiter des Cambridge-Teams, schätzt, dass das Universum nur etwa 30 Prozent der Materie hat, die notwendig wäre, um seine Ausdehnung zu stoppen.

Ob es sich bei der dunklen Materie um eine neuartige, bisher unbekannte Materieform oder um schwer zu entdeckende Objekte aus normaler Materie ? wie beispielsweise braune Zwerge ? handelt, ist bisher nicht geklärt.

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Das Röntgenteleskop Chandra umkreist die Erde in einem stark elliptischen Orbit. Es nähert sich der Erde alle 64 Stunden bis auf eine Entfernung von 10.000 Kilometer. Sein größter Abstand von der Erde ist etwa 140.000 Kilometer. Chandra wurde am 23. Juli 1999 vom Space Shuttle Columbia in seinen Orbit gebracht.

Axel Tillemans
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