Forscher der National University of Singapur (NUS) haben während routinemäßiger Untersuchungen zur biologischen Bodensanierung Mikroorganismen entdeckt, die sich gegenüber organischen Lösungsmitteln als ungewöhnlich tolerant erweisen. Die Mikroben könnten laut Forschungsleiter Sanjay Swarup von der NSU künftig zur Reinigung von kontaminierten Flächen sowie zur Klärung von industriellen Abwässer verwendet werden.
Die Mikroorganismen sind auch gegenüber oberflächenaktiven Substanzen widerstandsfähig, die die Oberflächenspannung herabsetzen. Dadurch könnten sie zur Reinigung von Ölteppichen benutzt werden. “Ist der zu Grunde liegende Wirkmechanismus geklärt, können sie durch gentechnische Veränderung auch kommerziell eingesetzt werden”, erklärte Swarup. Bisher scheiterte die Entwicklung von genmanipulierten Bakterien, die toxische Bestandteile entfernen, aufgrund der zu geringen Toleranzgrenze der Mikroben. “Die entdeckten Mikroorganismen haben gegenüber kontaminierten Umwelten eine um 70 Prozent höhere Toleranz als andere Mikroben”, betonte Swarup. Derzeit untersuchen die Biologen die Gene, die den Mikroben die hohe Toleranzgrenze gegenüber Lösungsmitteln wie Benzol oder Toluol ermöglichen.
Die Forscher wollen im nächsten Schritt um Patente in den USA ansuchen, obwohl die Produktentwicklung noch Jahre dauern wird. Diversa Corp. , ein Biotechnologie-Unternehmen in San Diego, hat ebenfalls Bodenproben von verschmutzten Mooren entnommen, um ähnliche “Super”-Mikroben zu finden.
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