1993 wurde bekannt, dass Krebskranke in der Radiologieabteilung des UKE mit stark überhöhten Strahlendosen behandelt und über Risiken der Therapie nicht aufgeklärt worden. Etliche Patienten litten an schwersten Verbrennungen oder anderen qualvollen Nebenwirkungen, einige starben. Ein erheblicher Teil der Hamburger Ereignisse hätte nach Ansicht des Experten vermieden werden können, wenn die Nebenwirkungen frühzeitig erkannt worden wären.
Auch künftig würden Bestrahlungen unerwünschte Wirkungen mit sich bringen, meinte der Degro-Präsident. „Krebs kann man nicht mit Streicheleinheiten heilen, sondern man muss energisch gegen ihn vorgehen. Das heißt aber auch, dass die Behandlung Nebenwirkungen hat.“ Inzwischen werde jedes Bestrahlungsgerät täglich überprüft und die Bestrahlung minutiös dokumentiert. Zudem habe die Degro gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften Leitlinien erstellt, die jedem Strahlentherapeuten genaue Angaben zu Dosis und Behandlungstechnik lieferten.