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Wissenschaftler erzeugen transgene Mäuse, die gegen Prionen immun sind

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wissenschaftler erzeugen transgene Mäuse, die gegen Prionen immun sind
Schweizer Wissenschaftler haben transgene Mäuse erzeugt, die Antikörper gegen Prionen bilden und dadurch vor einer Infektion mit Scrapie-Erregern geschützt sind. Die im Fachblatt Science veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass eine Immunabwehr gegen die infektiösen Prionen prinzipiell möglich ist, ohne dass gleichzeitig eine Autoimmunreaktion gegen die körpereigenen Prionproteine erfolgt.

Adriano Aguzzi und seine Mitarbeiter vom Universitätshospital Zürich konstruierten ein Immunglobulin-Gen, das einen gegen das Scrapie-Prion gerichteten Antikörper kodiert. Dieses Gen übertrugen sie in das Erbgut einer gentechnisch veränderten Maus, die keine körpereigenen Prionproteine bilden konnte. Bei den so entstandenen transgenen Tieren war es möglich, eine Immunantwort gegen Scrapie-Erreger auszulösen. Auch nachdem schließlich das mausspezifische Prionprotein-Gen wieder in das Erbgut zurückübertragen wurde, lösten die Erreger eine schützende Immunreaktion aus. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Antikörper eine Scrapie-Erkrankung verhindern oder drastisch verzögern“, schreiben die Wissenschaftler. Symptome einer Autoimmunerkrankung gab es nicht.

Prionen sind die Erreger von Scrapie bei Schafen, BSE bei Rindern und der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Es handelt sich dabei um Proteine, die die gleiche Aminosäurezusammensetzung haben wie die in jedem Wirbeltier natürlicherweise vorkommenden Prionproteine. Sie unterscheiden sich durch eine veränderte räumliche Struktur, die sie bei Kontakt auf die Prionproteine übertragen. Eine Impfung ist wegen der großen Ähnlichkeit beider Proteine nicht möglich, da das Immunsystem die Erreger nicht als fremd erkennt.

In Großbritannien steigt die Zahl der Menschen, die nach Infektion mit dem BSE-Erreger an der tödlich verlaufenden neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit erkrankt sind. Die Schweizer Wissenschaftler hoffen, eine Form der aktiven oder passiven Immunisierung entwickeln zu können, die eine Vermehrung der Erreger in bereits infizierten Personen hemmt und den Ausbruch der Krankheit verzögert.

Joachim Czichos
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