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Blutzellen aus menschlichen embryonalen Stammzellen hergestellt

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Blutzellen aus menschlichen embryonalen Stammzellen hergestellt
Amerikanische Forscher haben erstmals humane embryonale Stammzellen (ES-Zellen) in Vorläuferzellen umgewandelt, aus denen sich dann die verschiedenen Typen von Blutzellen entwickelten. Mithilfe dieser Technik könnten in Zukunft Blut- und Knochenmarkszellen für therapeutische Zwecke gewonnen werden. Über ihren Erfolg berichten die Wissenschaftler der University of Wisconsin/Madison in den Proceedings der National Academy of Sciences.

ES-Zellen haben die Fähigkeit, sich zu sämtlichen Zelltypen des erwachsenen Organismus zu entwickeln. Die Forscher versuchen, die Entwicklung solcher undifferenzierten Stammzellen in einer Laborkultur gezielt zu steuern. James Thomson und seine Mitarbeiter kultivierten menschliche ES-Zellen zusammen mit Knochenmarkszellen von Mäusen. Dabei entwickelten sich so genannte hämatopoetische oder blutbildende Vorläuferzellen. Diese wandelten sich unter dem Einfluss zugesetzter Wachstumsfaktoren in Knochenmarkszellen um, aus denen schließlich rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen hervorgingen.

Die jetzt zur Verfügung stehende Kultivierungstechnik erlaubt es, die Blutzellbildung genauer zu analysieren. Außerdem könnte die Anzucht im Labor zu einer neuen Quelle für dringend benötigte Blut- und Knochenmarkszellen werden. „Blut ist allgemein knapp“, sagt Erstautor Dan Kaufman. Wenn die Technik ausgereift ist, „könnte sie eines Tages eine ausreichende Blutversorgung sicherstellen“. Zudem erhielten derzeit nur 25 Prozent der Leukämiepatienten Knochenmarkszellen von geeigneten Spendern, so Kaufman. „Ein Ziel wäre es, die restlichen 75 Prozent besser behandeln zu können.“ Bis zur klinischen Anwendung dürften allerdings noch Jahre vergehen.

ES-Zellen von Mäusen in blutbildende Zellen umzuwandeln, war bereits früher gelungen. Aber das Verfahren ließ sich nicht einfach auf menschliche Stammzellen übertragen, so dass die dazu notwendigen Kulturbedingungen neu ermittelt werden mussten.

Joachim Czichos
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