„Die Gene stammen vom Patienten, man schafft kein neues Leben, es ist nur die Fortführung bereits bestehenden Lebens“, sagte Jaenisch. Durch politische Restriktionen in der Stammzellforschung verlören Deutschland und auch die USA wahrscheinlich den Anschluss auf diesem Gebiet, erklärte er weiter. „Es ist klar, dass Amerika nach der Entscheidung von Präsident Bush, die Forschung auf 64 Zelllinien zu begrenzen, ein Problem haben wird und Deutschland hat sowieso schon ein Problem.“ Das Rennen in der Stammzellforschung werden seiner Ansicht nach Großbritannien, Israel, Japan und die skandinavischen Länder machen.
Jaenisch warnte davor, die Erwartungen an die Forschung mit adulten Stammzellen zu hoch zu schrauben. Diese Forschung, die als Alternative zur ethisch bedenklichen Forschung an embryonalen Stammzellen diskutiert wird, sei zwar hochinteressant. Der Wissensstand über adulte Stammzellen sei aber erst da, „wo die Forschung an embryonalen Stammzellen vor zwanzig Jahren war“.