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Substanz aus Meeresschwämmen verhindert möglicherweise Diabetes

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Substanz aus Meeresschwämmen verhindert möglicherweise Diabetes
Diabetes vom Typ 1, früher auch als juveniler Diabetes bezeichnet, lässt sich unter Umständen durch eine Substanz verhindern, die Wissenschaftler aus Meeresschwämmen isoliert haben. Es handelt sich um Alpha-Galaktosyl-Ceramid (Alpha-GalCer), das an bestimmte Rezeptoren von T-Lymphozyten, einer Sorte weißer Blutkörperchen, bindet. Dabei wird die Produktion eines Proteins angeregt, das die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vor dem Untergang bewahrt.

In einer ersten Studie, die von einer Forschergruppe um Terry L. Delovitch von der University of Western Ontario in Kanada durchgeführt wurde, konnte das Überleben der Insulin produzierenden Inselzellen des Pankreas durch eine Injektion von Alpha-GalCer verlängert werden. Die Inselzellen waren in Mäuse transplantiert worden, die erst kurz zuvor Diabetes entwickelt hatten. Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass Alpha-GalCer zukünftig vielleicht auch beim Menschen zum Einsatz kommen könne, um den Ausbruch von Diabetes oder einen Diabetes-Rückfall zu verhindern. „Ehe die Substanz Patienten mit Typ-1-Diabetes verabreicht werden kann, sind aber noch bis zu sieben Jahre Forschung nötig“, meint Delovitch.

In einer zweiten Studie wurde genetisch für Diabetes prädisponierten Mäusen Alpha-GalCer verabreicht. Nur 10 bis 20 Prozent der Mäuse bekamen die Krankheit. Bei der unbehandelten Kontrollgruppe entwickelten dagegen etwa 90 Prozent Diabetes. Auch bei genetisch vorbelasteten Menschen könne eine derartige Behandlung in Zukunft sinnvoll sein, ist Luc Van Kaer, der die Untersuchungen leitete, überzeugt. Allerdings müsse die Therapie beginnen, bevor sich ernste Diabetes-Symptome zeigten.

Beim Typ I des Diabetes mellitus liegt ein absoluter Insulinmangel vor, der betroffene Patienten von einer Insulin-Zufuhr von außen abhängig macht. Ursache ist eine Autoimmunerkrankung, die beispielsweise durch eine Virusinfektion ausgelöst werden kann.

Schon lange Zeit, bevor die Krankheit ausbricht, kann der Autoimmunprozess nachgewiesen werden, zum Beispiel durch Inselzell-Antikörper. Die Krankheit führt letztlich zur Zerstörung der Insulin produzierenden B-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Der Typ-1-Diabetes tritt vorwiegend bei Jugendlichen unter 20 Jahren auf.

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