Der viel zitierte „G-Punkt“ als hocherogene Zone der Frau ist ein „gynäkologischer Mythos“. Das sagt der amerikanische Psychologe Terence M. Hines, der im Fachblatt „American Journal of Obstetrics and Gynecology“ der Erforschungsgeschichte des G-Punkts nachgeht (Ausg. 185, Nr. 2).
Was in der Fachliteratur in psychologischer, biochemischer oder anatomischer Hinsicht über den G-Punkt veröffentlicht wurde, sei zu schwach, um an dessen Existenz zu glauben, schreibt Hines. Die meisten Forscher hätten sich auf die Beschreibung von Einzelfällen beschränkt oder nur sehr wenige Frauen untersucht. Nähere anatomische oder biochemische Studien habe es nicht gegeben, so der Professor der Pace Universität in Pleasantville.
Der G-Punkt ist nach dem deutschen Gynäkologen Ernst Grafenberg benannt, der vor fünfzig Jahren als erster die empfindliche Zone beschrieb. Populär wurde der Begriff erst Anfang der 80er Jahre mit dem Bestseller „The G Spot“ dreier amerikanischer Autoren.
Ulrich Dewald
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