Mit einem Plastikschlauch, der verletzte Nervenzellen zum Wachstum anregt, konnten kanadische Forscher gelähmten Tieren helfen. Der Schlauch besteht aus einem weichen Material, aus dem auch Kontaktlinsen hergestellt werden. Er enthält einen chemischen Stoff, der auf die Nerven einwirkt. Legt man den Schlauch um verwundetes Rückenmark, kann es sich teilweise von seinen Verletzungen erholen, berichteten Molly Shoichet von der Universität Toronto und ihre Kollegen auf dem Treffen der Gesellschaft Amerikanischer Chemiker in Chicago.
Für ihre Versuche zerschnitten die Hirnforscher das Rückenmark von Ratten. Wurden die Tieren daraufhin nicht medizinisch versorgt, blieben sie fast vollständig gelähmt. Mit dem Plastikschlauch behandelte Tiere konnten ihre Bewegungsfreiheit jedoch zum Teil wiedererlangen.
Die Forscher betonen, dass noch zahlreiche Tierversuche nötig sind, bevor die neue Therapie auch am Menschen erprobt werden kann. Verletztes Rückenmark gilt bisher als nicht heilbar.
Andreas Wawrzinek
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