Wissenschaftlern in den USA ist es gelungen, einen biologischen Sensor zur Blutzuckermessung zu entwickeln. Dies wurde bei der Konferenz der American Chemical Society in Chicago bekannt gegeben. Bei dem Sensor handelt es sich um ein Gel. Es könnte künftig etwa Diabetikern das Insulinspritzen ersparen, indem es die aktuelle Blutzuckerkonzentration im Blut misst und falls nötig automatisch Insulin freisetzt.
In das so genannte biomimetische Gel sind die Bindungsstellen für den Blutzucker (Glukose) eingeprägt, berichten Mark Byrne und Nicholas Peppas von der
Purdue University in West Lafayette, Indianapolis. Wird das Gel in eine Flüssigkeit, etwa Blut, eingebracht, dockt Glukose an den freien Bindungsstellen an.
Es sei vorstellbar, ein Gerät zu konstruieren, welches in den Körper implantiert werden könnte und welches – entsprechend dem Blutzuckerspiegel – Insulin oder andere Medikamente für Diabetiker freisetzt, so Byrne. Bisherige Versuche, solche Glukosesensoren zu entwickeln, sind unter anderem an der Ungenauigkeit der Geräte gescheitert.
Doch nicht nur für Diabetiker ließe sich der Biosensor verwenden. Auch bei anderen Krankheiten könnte man die Technik verwenden und eine selbstregulierende Medikamenten-Freisetzung bewirken, hieß es.
Dr. Thomas Meißner