Ryans Team hatte in großen Becken rund 1.100 Dreikantmuscheln den Radiowellen ausgesetzt, die von einem nur einen Meter entfernten Generator erzeugt wurden. Binnen 40 Tagen waren alle Muscheln verendet, während in einem Vergleichsbecken nur zehn Prozent starben. Gleichzeitig nahm der Kalziumgehalt des Wassers um das Vierfache zu. Dieses Mineral konnte nur aus den Muscheln stammen, erklärte Ryan auf dem 222. Jahrestreffen der American Chemical Society in Chicago.
In den USA war die Dreikantmuschel ursprünglich nicht heimisch, sondern wurde Mitte der 80er Jahre von fremden Schiffen ins Gebiet der Großen Seen eingeschleppt. Nach Deutschland gelangte sie bereits vor rund 100 Jahren aus Osteuropa über die Donau. Sie kann mehrwöchige Trockenphasen überstehen, breitet sich massenhaft aus und kann Ökosysteme verändern. Auf die Radiowellen-Methode reagiert sie offenbar spezifisch empfindlich: Anderen Wasserbewohnern, wie Krabben, Krebsen oder anderen Süßwasser-Muscheln, machte die Bestrahlung deutlich weniger aus, so die Forscher. Nun wollen sie die Methode vor Ort, direkt an Wasserkraftwerk-Zuflussrohren austesten.