Wissenschaftler eichen erstmals die Messgeräte an Bord eines Satelliten mit Hilfe des Mondes. Das unkonventionelle Eichverfahren soll die Beobachtung des Wetters und der Luftverschmutzung auf der Erde verbessern, berichten Wissenschaftler von der australischen Forschungsanstalt CSIRO.
Der Mond ist ein perfektes Objekt um die Genauigkeit von Messgeräten zu prüfen, erklärt der Meteorologe Ian Grant. Bisher wurden Instrumente an Bord von Satelliten geeicht, indem man sie auf wohl bekannte Objekte auf der Erde richtete, beispielsweise Wüsten. Allerdings verfälscht die Atmosphäre bei diesem Verfahren die Daten. Regen und Vegetation können zudem die Form einer Wüste verändern.
„Wir kallibrieren Instrumente an Bord des japanischen Wettersatelliten indem wir ihn auf den Mond richten.“ Die Wissenschaftler vergleichen ihre Daten dann mit Landkarten der Mondoberfläche, die von der Geological Survey der USA erstellt werden. Dabei geht es nicht nur um Strukturen auf der Mondoberfläche sondern auch um ihre Helligkeit.
Im Moment beobachten acht geostationäre Satelliten die Erdatmosphäre. Mit dem neuen Verfahren könnten alle acht geeicht werden, sagt Grant. So würde die Vergleichbarkeit der Daten von verschiedenen Satelliten gewährleistet und damit die Fähigkeit, das Klima und die Umweltverschmutzung global zu beobachten.
Adam Bostanci