Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Geduldige Zusammenarbeit im Verkehr bringt alle schneller ans Ziel

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Geduldige Zusammenarbeit im Verkehr bringt alle schneller ans Ziel
Sind Sie einer von den Fahrern, die ihr Ziel schneller erreichen wollen, indem Sie ungeduldig die Fahrbahn wechseln und ständig drängeln, nur um ein paar Autos zu überholen? Dann denken Sie noch mal über Ihre Fahrweise nach. Denn eine neue Studie zeigt, dass ein geduldiges Zusammenarbeiten im Straßenverkehr weniger Staus zur Folge hätte und jeder schneller an seinem Fahrtziel ankäme. Das berichtet der New Scientist.

Wissenschaftler der Universität Duisburg haben ein neues Computermodel zur Berechnung und Bewertung des Verkehrsflusses entwickelt. Neu an diesem Model ist, dass es zu den üblichen Parametern auch „den Wunsch nach ruhigem und bequemem Fahren“ berücksichtigt, nämlich, fahren ohne häufig zu bremsen oder zu beschleunigen.

Ruhige Fahrer fahren nicht zu schnell, bremsen nicht plötzlich oder springen in Lücken zwischen Autos, sagt Wolfgang Knospe, Hauptautor der Studie. Ein rücksichtsloser Fahrer fährt sprunghaft und unberechenbar. „Wenn Autofahrer sprunghaft fahren, macht das andere Fahrer unsicher, und auch sie fahren dann unberechenbar“, sagt Stephanie Faul, Sprecherin der AAA Foundation for Traffic Safety in Washington, D.C. „Bei starkem Verkehr kann dann die kleinste Störung einen Stau verursachen.“

Bei viel Verkehr kann einer von drei Zuständen auf der Straße herrschen: die Autos können entweder in Strömen fließen, synchronisiert fahren oder es gibt einen Stau. Bei nur wenig Verkehrsaufkommen beeinflusst die Geschwindigkeit und Fahrweise der einzelnen Fahrer den Verkehrsfluss kaum. Wenn aber viel los ist, so das Ergebnis der Studie, ist die beste Weise, in Fahrt zu bleiben, das synchronisierte Fahren. Alle fahren mit der gleichen Geschwindigkeit und halten eine sinnvolle Entfernung zum Vordermann ein, so dass niemand plötzlich bremsen muss.

Um das synchronisierte Fahren zu stören reicht es bereits, so die Studie, wenn nur ein Fahrer unkonzentriert ist oder rücksichtslos fährt. Bremst ein Fahrer, weil etwa ein ungeduldiger Fahrer sich vor ihn drängelt, verstärkt sich die Wirkung. Der nachfolgende Autofahrer überreagiert und bremst noch stärker, der nächste Fahrer bremst wieder stärker und so weiter bis es zum Stau kommt. Dieser wäre bei freundlichem und geduldigem Fahren nicht entstanden.

Anzeige
Nicole Waschke
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Si|tu|a|ti|on  〈f. 20〉 1 augenblickliche Lage, derzeitiger Zustand 2 〈Kartogr.〉 die durch Signaturen in Form von Punkten, Linien od. Flächen dargestellten Gegebenheiten der Erdoberfläche im Grundriss … mehr

Fo|ton  〈n. 27; Phys.〉 kleinstes Energiequant einer elektromagnet. Strahlung; oV Photon; … mehr

pa|tho|lo|gi|sie|ren  〈V. t.; hat; Med.〉 als Krankheit darstellen, als krankhaft auffassen

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige