Um einen Schutz gegen eine HIV-Infektion zu erzielen, genügt es bereits, die Zahl der Virusrezeptoren zu verringern. Eine Blockierung sämtlicher Bindungsstellen ist offenbar nicht notwendig. Das ist ein Ergebnis einer amerikanischen Multi-Center-Studie, die auf Untersuchungen von knapp 3.000 überwiegend männlichen Probanden mit hohem HIV-Risiko beruht. Die Studie ist in der Zeitschrift Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes erschienen.
Alle Personen wurden auf eine Mutation des CCR5-Gens getestet. Diese verändert einen HIV-Rezeptor so, dass die Viren nicht mehr binden können. Die dadurch verursachte Resistenz ist am größten, wenn sowohl das väterliche als auch das mütterliche Gen defekt ist. Aber auch wenn nur eines der beiden Gene die Mutation zeigt, reduziert sich das Risiko einer HIV-Infektion um beachtliche 70 Prozent. 1,3 Prozent der männlichen Studienteilnehmer besaßen zwei mutierte CCR5-Gene, 13 Prozent eine intakte und eine mutierte Version.
Joachim Czichos
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