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Lakritze hebt den Blutdruck

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Lakritze hebt den Blutdruck
Lakritze stand schon länger unter Verdacht, den Blutdruck zu steigern. Doch bislang dachte man, dafür müssten große Mengen der Süßigkeit verzehrt werden. Dass dem nicht so ist, und schon kleine Mengen zur Anhebung des Blutdrucks reichen, hat nun ein Wissenschaftlerteam vom Sahlgrenska University Hospital in Goteborg, Schweden, aufgedeckt und in der Fachzeitschrift Journal of Human Hypertension veröffentlicht.

Wie die schwedischen Wissenschaftler um Helga Sigurjonsdottir in einer Studie zeigen konnten, reicht schon eine Hand voll von der klebrigen Nascherei, um den Blutdruck signifikant ansteigen zu lassen. Der Genuss von nur 50 Gramm Lakritze innerhalb von zwei bis vier Wochen ließ das Blut mit einem Druck von 140/90 durch die Adern der Probanden rauschen. “Das Konzept, dass man ungeheure Mengen von Lakritze essen müsse, ist nicht notwendigerweise wahr”, beurteilt Robert Unwinn vom Middlesex Hospital in London die Ergebnisse.

Doch Lakritze versteckt sich in schwankenden Konzentrationen auch dort, wo man es eigentlich nicht erwarten würde. So enthalten etwa Kautabak, bestimmte Teesorten, Infusionen und Öle die klebrige Substanz, die in Rohform aus der Pflanze Glycyrrhiza glabra gewonnen wird. Besonders in der chinesischen Medizin wird der Extrakt zur Behandlung von Bronchitis und Entzündungen eingesetzt.

Völlig neu ist die Wirkung der Süssigkeit nicht. Bereits in den sechziger Jahren auf Lakritzebasis beruhende Medikamente neues Licht auf die Kontrolle des Blutdrucks. Denn die aktive Substanz der Lakritze – die Glycyrrhetinsäure – verhindert den Abbau des Hormons Cortisol. Daraufhin scheidet die Niere weniger Wasser und Salze aus – der Blutdruck steigt. Die Schweden dürfte der zerstörte Ruf der Lakritze besonders schmerzen – erfreut sie sich doch dort großer Beliebtheit.

Dr. Dagmar Knopf
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