Der Schlangenstern Ophiocoma wendtii empfindet Licht mit Hilfe kleinster Linsen in seiner Haut. Kalzit-Kristalle in den fünf Schultern des Schlangensterns fungieren somit nicht nur als äußeres Skelett, sondern auch als die Linsen eines Facettenauges. Das berichten Wissenschaftler um Joanna Aizenberg von den Bell-Laboratorien im Fachblatt Nature.
Die Linsen, die winziger sind als die kleinsten künstlich hergestellten Linsen, erklären, wie der augenlose Schlangenstern auf Änderungen in der Beleuchtung reagiert. Die Wissenschaftler untersuchten ihre Eigenschaften, indem sie die Linsen auf eine lichtempfindliche Oberfläche legten und sie beleuchteten. Der Brennpunkt lag rund fünf Mikrometer hinter den Linsen.
In dieser Entfernung verlaufen im Schlangenstern Nervenstränge, von denen die Wissenschaftler vermuten, dass sie lichtempfindlich sind. Die verteilten Linsen bilden so eine Art Facettenauge. Bisher hatte man angenommen, dass Schlangensterne Licht mit Hilfe von Rezeptoren in ihrer Haut wahrnehmen.
Adam Bostanci
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