Menschen und nicht Klimaveränderungen wurden dem australischen Riesenvogel Genyornis newtoni zum Verhängnis. Der zwei Meter große und etwa 100 Kilogramm schwere Vogel fiel wahrscheinlich Bränden zum Opfer, die die Ureinwohner zur Jagd der Tiere legten.
Die Wissenschaftler um John Magee von der Australian National University und Gifford Miller von der University of Colorado vermuten, dass der Riesenvogel vor etwa 45.000 bis 55.000 Jahren ausgestorben ist. Menschen hatten den australischen Kontinent kurz zuvor erobert: vor 55.000 bis 60.000 Jahren.
Ein weiteres Indiz spricht für den Menschen als Verursacher des Aussterbens: Der Vogel verschwand innerhalb kurzer Zeit und in klimatisch unterschiedlichen Regionen von der Bildfläche. Außerdem starben gleichzeitig mit dem Riesenvogel viele größere Beuteltiere Australiens aus. Die Forscher vermuten, dass die ausgedehnten Waldbrände den spezialisierten Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen.
Trotz dieser Fakten ist Magee vorsichtig mit einem endgültigen Urteil: Weitere Untersuchungen müssen klären, ob und wie der Mensch den Riesenvogel ausgerottet hat.
Dr. Sebastian Messerschmid