Ein Abbauprodukt der Droge Ecstasy zerstört Nervenzellen im Gehirn. Vor allem Hirnregionen, die für Gedächtnis und Denken zuständig sind, werden vom Zelltod heimgesucht, berichtet die Amerikanische Chemie-Gesellschaft.
Spanische Wissenschaftler um Rafael de la Torre vom Medizinischen Forschungsinstitut in Barcelona haben herausgefunden, dass die Leber Ecstasy in ein Gift mit der Bezeichnung „HHMA“ umwandelt. Bei vier Ecstasyabhängigen konnten die Mediziner dieses Abbauprodukt in hoher Konzentration im Blut und Urin nachweisen. Die Konzentration an HHMA war dabei ebenso hoch wie der Gehalt an Ecstasy.
Versuche am Tier haben ergeben, dass HHMA Nervenzellen im Gehirn zerstört. Noch sechs bis sieben Jahre nach der Ecstasygabe hatten die Tiere bleibende Hirnschäden. Die Untersuchung belegt auch eine frühere Studie von Rainer Thomasius von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Bei einer Untersuchung an über 100 Ecstasy-Konsumenten fand der Forscher deutliche Hinweise auf eine Beeinträchtigung von Hirnleistungen durch Ecstasy.
Susanne Donner
© wissenschaft.de