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Gravitationslinsen könnten Dunkle Materie aufgespüren

Astronomie|Physik

Gravitationslinsen könnten Dunkle Materie aufgespüren
Lichtstrahlen entfernter Galaxien können von Objekten mit extrem großer Masse auf ihrem Weg zur Erde ablenkt werden. Verzerrte Bilder von Galaxien können so Hinweise auf bisher unentdeckte Massenansammlungen im Weltraum geben. Amerikanische Astronomen haben mit dieser Methode einen Galaxienhaufen entdeckt. Dies berichten sie in dem Fachblatt Astrophysical Journal Letters. Das neue Verfahren soll zur Entdeckung der mysteriösen Dunklen Materie eingesetzt werden.

Die Astronomen um Tony Tyson von den Bell Labs in New Jersey benutzten eine Weitwinkelkamera des Blanco Teleskops in Chile, um einen Teil des Nachthimmels von der Größe zweier Vollmonde mit hoher Auflösung zu fotografieren. Der fotografierte Teil des Himmels enthält Tausende von Galaxien, allerdings keine bisher bekannten Galaxienhaufen. Die Wissenschaflter analysierten dann jeden durch Galaxien verursachten Lichtfleck des Bildes auf Verzerrungen, die Gravitationslinsen hervorgerufen haben. Derartige Verzerrungen könnten von massiven, unsichtbaren Objekten zwischen der Erde und den Galaxien verursacht werden. Eine Kenntnis der Lichtablenkung und der Entfernung der fotografierten Galaxie erlaubt dann, die Position des ablenkenden Objektes zu bestimmen. In der Tat fanden die Astronomen mit dieser Methode einen bisher unentdeckten Galaxienhaufen am Rand des Himmelsausschnitts. Anschließende Teleskopaufnahmen bestätigten die Galaxienansammlung.

Mit dieser Methode sollte es Wissenschaftlern möglich sein, Massekarten des Raumes zwischen der Erde und Milliarden von Lichtjahren entfernten Galaxien aufzustellen. Auf diese Weise könnten Ansammlungen Dunkler Materie im All entdeckt werden.

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit unseres Universums lässt sich mit gegenwärtigen Modellen nur unter der Annahme von gewaltigen Mengen an unentdeckter Materie erklären. Diese so genannte Dunkle Materie könnte bis zu 90 Prozent der Materie im All ausmachen.

Stefan Maier
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