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Antikörpertherapie könnte AIDS-Ausbruch verhindern

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Antikörpertherapie könnte AIDS-Ausbruch verhindern
Menschen und Schimpansen besitzen in ihrem Immunsystem Antikörper der IgM-Klasse, die gegen ein Protein (Tat) des HI-Virus gerichtet sind. Bei einer HIV-Infektion können diese Antikörper die Zerstörung von T-Lymphozyten aufhalten. Menschliche monoklonale Antikörper der gleichen Spezifität haben sich in Versuchen mit Zellkulturen ebenfalls als wirksam erwiesen und könnten therapeutisch eingesetzt werden. Das berichten amerikanische Wissenschaftler der Cornell Universität in New York im Fachblatt Experimental Hematology.

AIDS-Viren befallen bevorzugt T-Lymphozyten. Diese besitzen so genannte CD4-Moleküle auf ihrer Oberfläche, die den Viren als Rezeptor und Eintrittspforte dienen. Im Verlauf der Krankheit sinkt die Zahl der CD4-T-Zellen. Für ihr Absterben ist das Tat-Protein des AIDS-Virus verantwortlich. Im Blut nicht-infizierter Menschen und Schimpansen konnte die Arbeitsgruppe von Toby Rodman IgM-Antikörper nachweisen, die spezifisch mit dem Tat-Protein reagieren. In Zellkulturen verhinderten diese Antikörper das Absterben von T-Lymphozyten. Gegen das Tat-Protein gerichtete, aus Zellen von menschlichem Nabelschnurblut hergestellte monoklonale Antikörper zeigten den gleichen Effekt. Der Einsatz solcher leicht verfügbarer Antikörper könne sich als hochwirksame Therapie ohne Nebenwirkungen erweisen, sagt Rodman. Tests an AIDS-Patienten gibt es noch nicht.

Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass das Absterben von CD4-T-Zellen bei AIDS-Patienten mit einer Abnahme der Tat-spezifischen IgM-Aktivität einhergeht. Im Fall eines HIV-positiven Patienten, der seit Jahren keine AIDS-Symptome entwickelte, blieb dagegen sowohl die Zahl der CD4-Lymphozyten als auch der Tat-IgM-Spiegel konstant. Das macht die Schutzwirkung dieser Antikörper deutlich und spricht für deren therapeutischen Einsatz.

Joachim Czichos
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