Gesunde Männer mittleren Alters können an plötzlichem Herztod sterben, wenn ihre Blutfett-Werte erhöht sind. Bisher war lediglich bekannt, dass Menschen mit bereits vorhandener Herzkrankheit und hohen Cholesterin-Spiegeln sich einem erhöhten Herztod-Risiko aussetzen. Nach der Auswertung einer über 22 Jahre laufenden französischen Studie muss diese Ansicht revidiert werden.
Xavier Jouven von der Universität in Paris und seine Kollegen haben den Gesundheitszustand von mehr als 5.200 gesunden Männer im Alter von 42 bis 53 Jahren zwei Jahrzehnte lang beobachtet und dokumentiert. In der Studie, die jetzt in der Zeitschrift
Circulation erschienen ist, bestätigte sich erneut die Bedeutung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder hohem Blutdruck für die Funktion des Herzens.
Aber unabhängig davon waren auch erhöhte Spiegel von freien Fettsäuren im Blut mit einem bis zu 70 Prozent erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod verbunden, verglichen mit Männern, die normale Blutfett-Werte hatten. Wahrscheinlich verursachen die freien Fettsäuren unregelmäßige Herzschläge, sagte Jouven der Nachrichtenagentur Reuters. Bewiesen ist das allerdings nicht. Der Zusammenhang sei nach wie vor nicht ganz klar.
In einem Kommentar in der Zeitschrift Circulation empfiehlt Alexander Leaf von der Harvard Medical School in Boston eine an Omega-3-Fettsäuren reiche Kost. Diese Fettsäuren kommen etwa in Fisch vor und könnten helfen, ausgeglichene Blutfett-Spiegel zu erreichen, so Leaf. In Studien war so das Risiko für Herzkrankheiten gesenkt worden.
Dr. Thomas Meißner