Bisherige Prionen-Tests basierten auf der Resistenz des Prionproteins gegen das abbauende Enzym Proteinkinase K. Die Forschergruppe um Jörg Tatzelt nutzt jetzt in ihrem Test zusätzlich die Neigung des Prionproteins zu verklumpen. Ihre Forschungs-Ergebnisse haben die Wissenschaftler jetzt auch in der Zeitschrift der Europäischen Biochemischen Gesellschaft veröffentlicht (FEBS Letters Vol. 503/1, S. 41-45).
Das Verfahren sei sensitiv und mit weniger Messfehlern behaftet als bisherige Methoden, hieß es. Weitere Vorteile seien, dass viele Proben sehr rasch analysiert werden könnten und dass größere Volumina von Körperflüssigkeiten wie Urin oder Rückenmarksflüssigkeit getestet werden können. Erst vor kurzem war es Wissenschaftlern an der Universität in Jerusalem gelungen, Prionproteine im Urin von BSE-erkrankten Tieren nachzuweisen.
Weiter könnten potenzielle Medikamente gegen BSE oder die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nvCJD) beim Menschen zuerst an prioninfizierten Zellkulturen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, bevor sie im Tierversuch getestet werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.biochem.mpg.de/hartl/tatzelt/home.html