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Chirurgen rekonstruieren Augenlid

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Chirurgen rekonstruieren Augenlid
Bei Hautkrebs im Gesicht fordert die rettende Operation häufig einen hohen Preis: ein entstelltes Äußeres. Chirurgen der Universität Lübeck helfen Betroffenen mit den besonders schwierig zu behandelnden Geschwüren auf dem Augenlid jetzt mit einer Operationsmethode, bei der schon wenige Monate nach dem Eingriff kaum mehr Spuren der Operation wahrnehmbar sind.

In einem ersten Schritt wird zunächst das tumoröse Oberlid entfernt. Anschließend trennt der Chirurg auch das Unterlid ab – dieses allerdings nicht vollständig. Es bleibt als eine Art gestielter Lappen am inneren Augenwinkel befestigt, wird hochgeschlagen und mit jenem Muskel vernäht, der für das Öffnen und Schließen des Auges verantwortlich ist. Drei Wochen braucht das versetzte Lid, um in das umliegende Gewebe einzuheilen und von den Blutgefäßen ausreichend mit Nährstoffen versorgt zu werden. In einer zweiten Operation wird das ehemalige Unterlid chirurgisch so geformt, dass es exakt den Platz des fehlenden Oberlids einnimmt. Aus einem Stück Mundschleimhaut modellieren die Ärzte dann die Bindehaut für ein neues Unterlid, vernähen es und decken es mit Wangenhaut ab.

„Diese Art der Rekonstruktion ist das einzige Verfahren, mit dem nach einem Totalverlust ein voll funktionsfähiges neues Oberlid hergestellt werden kann“, erläuterte Prof. Helmut von Domarus von der Lübecker Uniklinik. „Die bei der Operation gekappten Nerven-Enden wachsen innerhalb kurzer Zeit wieder ins Oberlid ein, und auch der Schließmuskel nimmt seine Arbeit schnell wieder auf.“ Ein so gut funktionierendes und kosmetisches Ergebnis ließe sich weder mit anderen Hautpartien noch mit Fremdmaterial erzielen, betonte der Mediziner. Entwickelt wurde die Methode an der Klinik für plastische und Wiederherstellungschirurgie Glasgow .

pte
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