Der erste Bakterienstamm mit dieser Resistenz trat nach Untersuchungen der Wissenschaftler bereits im Jahre 1961 in einem britischen Krankenhaus auf – ein Jahr, nachdem Methicillin zum Einsatz gekommen war. Kurz danach, im Jahre 1963, tauchte der resistente Keim auch in dänischen Krankenhäusern auf. Durch Verwendung des genetischen Fingerabdrucks zeigte sich: Beide Keime waren identisch und die damaligen Bakterien waren schon mit vier Resistenzen ausgestattet. So machten ihnen weder Penicillin, noch Streptomycin, Tetracyclin oder Erythromacin den Garaus.
Ein Nachkomme dieser altertümlichen Keime gehört heutzutage zu den erfolgreichsten seiner Art und ist für die meisten gefährlichen Infektionen in Kliniken verantwortlich: der „Iberian“-Keim, zum ersten Mal 1986 in einem spanischen Krankenhaus identifiziert. Sein Erfolg richtet sich auf die zusätzlich aufgenommenen Resistenzen. So besitzt Iberian nicht nur die vier Resistenzen seiner Vorgänger, sondern hat sich auch gegen alle seit den fünfziger Jahren entwickelten Antibiotika immun gemacht. Das Verständnis darüber, was diese Mikroben von den anderen unterscheidet, soll den Forschern zukünftig helfen, ihre Verbreitung zu stoppen.