Den Zusammenhang zwischen Zahnziehen und Kopfschmerz erkannte Sörös daran, dass bei beide Patienten der Schmerz immer auf der Seite auftrat, auf der der Zahn entfernt worden war. Der Neurologe und seine Mitarbeiter vermuten, dass die Schmerzen im Hirn durch den fehlenden Zahn entstehen: „Das Gehirn scheint Signale zu erhalten von einem Ort, den es gar nicht mehr gibt.
Diese Signale entstehen dadurch, dass sich nach dem Zahnziehen die Verschaltung im Gehirn ändert. Die Hardware im Hirn wird umgebaut,“ erläutert der Neurologe. Nach dem gleichen Prinzip entstehen Phantomschmerzen, die Menschen in einem amputierten Fuß oder Arm zu spüren glauben.
„Die Beobachtung von Peter Sörös verwundert nicht, ich denke, sie ist schlüssig,“ beurteilt der Neurologe Fred Sheftell, Präsident des Amerikanischen Rates für Kopfschmerzbildung die Arbeit des deutschen Kollegen.
Bislang gibt es keine Studie, wie häufig das Ziehen von Zähnen Clusterkopfschmerzen auslöst. Laut Sörös ist dies jedoch nur selten der Fall.