Der Weißkopfseeadler, das amerikanische Wappentier, leidet an einer mysteriösen Krankheit, die die Flugfähigkeit und die Orientierung stark beeinträchtigt. Die Tiere fallen aus ihren Horsten oder prallen ohne ersichtlichen Grund auf Felswände, berichtet der amerikanische Nachrichtendienst abc.
Bekannt sind die seltsamen Symptome seit zehn Jahren. Sie wurden jedoch bislang nur bei Wasservögeln wie Enten, Gänsen und Blesshühnern beobachtet. Da diese Beutetiere der Adler sind, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Krankheit auf diesem Weg auf die Greifvögel übertragen wird.
Auf der Suche nach den Ursachen tappen die Forscher noch im Dunkeln. Sie wissen lediglich, dass die Krankheit die Myelinscheiden, eine Art Schutzmantel für die Nervenstränge, angreift. Giftige Pflanzen oder die Umweltverschmutzung könnten der Auslöser sein, vermuten sie. Um welches Gift es sich jedoch dabei handelt, haben sie bislang trotz intensiver Suche nicht herausfinden können. Möglicherweise gibt es diese Krankheit schon sehr lange, ohne dass von ihr Notiz genommen wurde, sagt einer der Forscher.
Knut Zimmer