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Neue Funktion von Blutplättchen entdeckt

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Neue Funktion von Blutplättchen entdeckt
Blutplättchen haben als zellulärer Bestandteil des Blutes die Aufgabe, verletzte Blutgefäße mit zu verschließen. Sie sind aber mehr als nur mit Gerinnungsfaktoren und anderen Proteinen gefüllte Behälter. Schneller als andere Zellen sind sie in der Lage, bei Bedarf ein benötigtes Protein herzustellen. Auf unterschiedliche Signale reagieren sie mit der Bildung verschiedener Wirkstoffe. Über diese Entdeckung berichten Wissenschaftler der Universität Utah im Journal of Cell Biology.

Die Synthese eines Proteins im Körper beginnt normalerweise damit, dass zunächst im Kern das entsprechende Gen aktiviert und eine Boten-RNA (mRNA) hergestellt wird. Diese bindet dann im Zytoplasma an ein Ribosom und dient dort als Bauanleitung zur Produktion des Proteins. Ausdifferenzierte Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, besitzen keinen Zellkern mehr, so dass die ersten Schritte dieses Prozesses nicht ablaufen können. Aber sie enthalten einen Vorrat an verschiedenen mRNA-Molekülen, die bereits mit Ribosomen verbunden sind und nur auf ein Signal warten, um die Proteinsynthese in Gang zu setzen. Das haben Guy Zimmermann und seine Mitarbeiter herausgefunden. „Jetzt wissen wir, dass Blutplättchen auf äußere Signale hin Proteine produzieren können, die Bestandteile von Reparaturmechanismen sind“, sagt Zimmermann. Die Forscher konnten mindesten 35 verschiedene mRNAs nachweisen, darunter eine für den Botenstoff Interleukin-1-beta, der bei Entzündungsreaktionen freigesetzt wird.

Thrombozyten spielen bei verschiedenen gefäßbedingten Erkrankungen eine wichtige Rolle. Der Nachweis weiterer von Blutplättchen gebildeter Wirkstoffe würde neue Ansätze für therapeutische Anwendungen ermöglichen. Es wäre hilfreich, verschiedene Thrombozytenfunktionen selektiv beeinflussen zu können. Dann wäre es zum Beispiel möglich, mithilfe geeigneter Medikamente Entzündungsreaktionen zu hemmen, ohne gleichzeitig die Gerinnungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Joachim Czichos
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