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Riesen-Observatorium soll nach Ursprung kosmischer Strahlung fahnden

Astronomie|Physik

Riesen-Observatorium soll nach Ursprung kosmischer Strahlung fahnden
Mit dem größten je gebauten astronomischen Observatorium wollen Physiker von Argentinien aus nach der Herkunft ultraschneller Atomkerne aus dem All fahnden. Ein internationales Team um den US-Nobelpreisträger James Cronin möchte damit natürliche kosmische Teilchenbeschleuniger aufspüren. Durch diese bislang unbekannten Objekte können einzelne Atomkerne aus der so genannten kosmischen Strahlung so viel Energie bekommen wie ein kräftig geschlagener Tennisball. „Wir haben nicht die leiseste Ahnung, wie die Natur das macht“, sagte Cronin am Mittwoch auf der 27. Internationalen Konferenz über kosmische Strahlung in Hamburg.

Die Energie der kosmischen Atomkerne kann die in irdischen Teilchenbeschleunigern erreichbaren Werte wie etwa am Hamburger DESY um das Hundertmillionenfache übertreffen. Allerdings sind derart energiereichen Teilchen aus dem Kosmos sehr selten. Im Schnitt fällt auf einen Quadratkilometer im Laufe eines ganzen Jahrhunderts nur ein einziger solcher Atomkern. Das Observatorium von Cronin und Kollegen erstreckt sich deshalb über eine Fläche von mehr als 3000 Quadratkilometern. „Damit erwarten wir etwa 30 solcher Teilchen pro Jahr“, erläuterte der Physiknobelpreisträger. Auf der Erde sind die Teilchen für Menschen nicht gefährlich.

An dem Observatorium sind Forscher aus 16 Ländern beteiligt, darunter auch Deutschland. Insgesamt werden in Argentinien nach Cronins Worten 1600 einzelne Teilchendetektoren aufgestellt. Dazu sollen nachts 30 Spezialteleskope das Leuchten von Luftmolekülen beobachten, das von den energiereichen kosmischen Atomkernen ausgelöst wird. Insgesamt kostet das nach dem französischen Pionier der Erforschung kosmischer Strahlung benannte Pierre-Auger-Projekt rund 50 Millionen Dollar (rund 84 Mio Mark). Die ersten 40 Teilchendetektoren stehen bereits. Vor wenigen Tagen zeichneten sie ihre erste Teilchenspur auf. Bis das Observatorium erste wissenschaftliche Ergebnisse liefert, können aber noch mehrere Jahre vergehen.

Auf der International Cosmic Ray Conference (ICRC) diskutieren in Hamburg noch bis zum 15. August rund 700 Forscher aktuelle Beobachtungen, neue Theorien und geplante Observatorien für kosmische Strahlung.

dpa
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