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Escherichia coli treibt milchproduzierende Zellen in den Selbstmord

Erde|Umwelt

Escherichia coli treibt milchproduzierende Zellen in den Selbstmord
Gelangt das Darmbakterium Escherichia coli versehentlich in Milchdrüsengewebe, ruft es dort eine heftige Entzündung hervor – die Mastitis, die sich unter anderem durch Ausflocken der Milch auszeichnet. Doch das ist nicht alles. Der Keim induziert außerdem den gerichteten Selbstmord der Zellen und regt gleichzeitig ihre Zellteilung an, wie Wissenschaftler der McGill Universität in Quebec, Kanada, nun in der Fachzeitschrift Cell Death and Differentiation berichten.

Die Infektion verursacht große Veränderungen in den Brustdrüsen. Die milchproduzierenden Zellen gehen zurück und die Milchproduktion kann sich davon nie mehr erholen. Wird der gerichtete Zelltod allerdings aufgehalten, könnte der Langzeitschaden reduziert, oder sogar umgekehrt werden. Was wie ein kuhspezifisches Problem erscheint, trifft jedoch auch stillende Mütter. Über 40 Prozent dieser Frauen leiden unter einer schmerzhaften Infektion der Brüste.

Mastitis ist nicht nur eine unangenehme Erkrankung, sie kostet die amerikanische Industrie mehrere Millionen Dollar im Jahr. Auch wenn durch hygienische Maßnahmen die Infektionsrate der Milchkühe seit den sechziger Jahren auf weniger als 12 Prozent sank, können auch heute noch mehr als 150 verschiedene Bakterien die Euter der Milchkühe befallen und die schmerzhaften Gewebeentzündungen hervorrufen. Während vor einigen Jahrzehnten Streptokokken und Staphylokokken die Hauptverursacher waren, haben ihnen E. coli Bakterien mittlerweile den Rang als Krankheitsauslöser abgelaufen.

Momentan erfolgt die Behandlung einer erkrankten Kuh mit Antibiotika. Doch während und wenige Tage nach Einsatz dieser Medikamente darf die Milch nicht in den Verkauf gelangen und so interessiert sich die Industrie besonders für den ersten Impfstoff, der momentan auf den Markt gelangt ist. Doch bei 150 möglichen Krankheitskeimen, die das Produkt anzugehen hat, ist es nach Ansicht des Veterinärs Eric Hillerton vom Institut für Tiergesundheit in Compton ein kompliziertes Produkt.

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